Ev. Innenstadtgemeinde Görlitz

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Die Evangelische Innenstadtgemeinde Görlitz

Die Evangelische Innenstadtgemeinde mit ihren ca. 2500 Gemeindegliedern und den vier frömmigkeitsgeschichtlich bedeutenden und das Stadtbild prägenden Kirchen steht für:

Etwas zugespitzt ließe sich sagen: Was in Görlitz geschieht, geschieht immer auch in der Ev. Innenstadtgemeinde. Sie ist dazu herausgefordert, an den Höhepunkten des öffentlichen Lebens präsent zu sein, die an den Rand Geratenen zu begleiten, die reichen Schätze der Geschichte und Architektur für die Einheimischen und die vielen Gäste lebendig zu erschließen, die Dazukommenden mit den schon lange am Ort Lebenden zu verbinden und die deutsch-polnische Begegnung auch als ökumenische Begegnung nachhaltig zu stärken. Vieles davon lässt sich an den markanten Kirchgebäuden ablesen und mit ihnen verbinden:

Die Peterskirche ist zusammen mit der Altstadtbrücke das Wahrzeichen der Stadt. Hier kommen die Besucher aus Polen vielleicht erstmals in eine evangelische Kirche. Regelmäßig wird hier polnischsprachiger evangelischer Gottesdienst gehalten. Jahr um Jahr erleben gut 200 Tausend Besucherinnen und Besucher die weite Halle dieser Kirche als Ort der Andacht, des Staunens, des Gotteslobes. Eine reiche Kirchenmusik lässt erfahren, wie der Glaube die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens wahrnimmt und vor Gott bringt. Als Predigtkirche der Generalsuperintendentin des Sprengels Görlitz dient sie auch dazu, dass unsere Landeskirche in ihr Gesicht und Stimme erhält.

Die Dreifaltigkeitskirche am Obermarkt ist als alte Franziskanerkirche ein eindrücklicher Ort spiritueller Erfahrung und spiritueller Praxis. Sie war und ist die Görlitzer Schulkirche, die durch die Nachbarschaft mit dem aus dem Kloster hervorgegangenen Gymnasium Augustum eine besondere Prägung erhält. Frömmigkeit und Bildung kommen hier zusammen. (Ein Grundmotiv, das die Ev. Innenstadtgemeinde mit ihren 3 Kindergärten auch schon im Vorschulbereich stark bewegt.) Aber auch das Ineinander von Schönheit und Demut lässt sich hier mit hervorragenden Ausstattungsstücken aus allen Jahrhunderten begreifen.

Die Frauenkirche ist als alte Friedhofs- und Hospitalkirche der besondere Seelsorgeort in der Stadt. Hier hat die Mittagsrast an den Werktagen einen guten Platz. Hier finden die Kasualien im öffentlichen Raum statt. Hier erfahren wir von der Kraft der Friedensgebete (im Herbst 1989 und immer wieder neu). Im Engagement der Görlitzer gegen Menschenfeindlichkeit und im Eintreten für die von Schließung bedrohten Görlitzer Großbetriebe hat sie gerade jüngst wieder die Bürgerinnen und Bürger  der Stadt miteinander vereint.

Die Lutherkirche ist als Kirchbau des 20. Jahrhunderts im Gründerzeitviertel von Siegmund Schultze, dem Vater des in Görlitz geborenen Friedrich Siegmund-Schultze inspiriert. Er hat dafür gesorgt, dass die Gemeinde erst mit Initiativen der „Leibsorge“ bei den Menschen war – und dann die Kirche gebaut wurde. Heute steht sie für die Verbindung von Gemeindearbeit und Diakonie. Das Suppenküchenmobil der Görlitzer Stadtmission und die offene Arbeit mit Kindern lassen deutlich werden, was uns bewegt. Die Görlitzer Stadtmissionarin Anika Arlt zeichnet hier besonders für den diakonisch-missionarischen Gemeindaufbau verantwortlich.

Die Gemeinde konnte in den vergangenen 20 Jahren vor allem an der Sanierung der Frauenkirche, der Lutherkirche und der Peterskirche arbeiten. Sie wurde maßgeblich unterstützt durch OKR i.R. Margrit Kempgen, die als Baubeauftragte der Gemeinde Investitionen in Millionenhöhe aus Altstadtstiftung, Städtebauförderung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, den Vor-Ort-Initiativen und den Gaben der kirchlichen Partner umgesetzt hat. Derzeit steht vor allem eine Sanierung der Türme der Görlitzer Peterskirche und eine umfassende Bearbeitung statischer Probleme bei der Peterskirche an. Durch die geplante Doppelnutzung der Dreifaltigkeitskirche soll die spirituelle und stadtgeschichtliche Bedeutung dieser Kirche unterstrichen und die Ev. Innenstadtgemeinde von Baulast deutlich befreit werden.

Zusammengestellt von Pfarrer Dr. Hans-Wilhelm Pietz, Mai 2019