Bachchor

Die Gründung des Görlitzer Bachchores geht auf einen Synodalbeschluss zurück, der die jährliche Aufführung von Johann Sebastian Bachs Weihnachtoratorium anregte. Zu Weihnachten 1921 fand die Gründungsversammlung statt. Der übergemeindliche Chor setzte sich vor allem aus Mitgliedern der Görlitzer Kirchenchöre, der Singakademie und des Lehrergesangvereines zusammen.

Die Bezeichnung „Bachchor“ erhielt er zweifellos, weil durch ihn damals ausschließlich Werke Johann Sebastian Bachs gesungen wurden. Erster Leiter des Bachchores war der Kantor der Görlitzer Peterskirche, Dr. Karl Koch. 1930 trat Eberhard Wenzel dessen Nachfolge an. Er setzte die bisherige Tradition des Chores, ausschließlich Werke Johann Sebastian Bachs zu singen, nicht fort, sondern erweiterte das Repertoire. Neben den großen Werken der traditionellen Oratorienliteratur wurden auch zahlreiche neuere Werke aufgeführt, darunter mehrere Uraufführungen. Der Bachchor war seit der Gründung der Görlitzer Kirchenmusikschule im Jahre 1947 eng mit dieser verbunden. Im Rahmen ihrer Ausbildung waren alle Studierenden des Instituts Mitglieder des Bachchores, der vom Direktor geleitet wurde: 1950 bis 1964 von Horst Schneider, 1964 bis 1994 von Rolf Lammert und ab 1995 von Reinhard Seeliger. Nachdem die Hochschule für Kirchenmusik im Sommer 2008 geschlossen wurde, ging die Trägerschaft des Bachchores auf die Evangelische Innenstadtgemeinde Görlitz über.

Heute gehören dem Bachchor etwa 75 Sängerinnen und Sänger aus Görlitz und Umgebung an. Zur Arbeit des Chores gehören die jährlichen Aufführungen großer Chorwerke in der Advents- und Passionszeit sowie die Mitwirkung bei den traditionellen Görlitzer Bachwochen und anderen kulturellen Höhepunkten der Region. Eine besondere Ehre für den Chor war die Zusammenarbeit mit dem Monteverdi Choir London unter Leitung von Sir John Eliot Gardiner bei der Bach Cantata Pilgrimage im Jahr 2000 sowie die Mitwirkung beim 87. Bachfestes der Neuen Bachgesellschaft 2012 in Görlitz. Mit Uraufführungen zeitgenössischer oratorischer Werke wie „Aurora oder Morgenröthe im Aufgang“ von Tilo Medek nach dem gleichnamigen Buch Jakob Böhmes und der „Markuspassion“ des sorbischen Komponisten Heinz Roy (Libretto: Dieter Liebig) setzt der Bachchor auch Akzente außerhalb der traditionellen Chorliteratur. Seit einigen Jahren gibt es partnerschaftliche Beziehungen zum Choeur Saint-Louis aus Carcassonne (Südfrankreich). Drei Chorreisen zu gemeinsamen Konzerten haben sehr zur Festigung der Chorgemeinschaft beigetragen.

Im Juni des Jahres 2013 wurde der „Förderverein Bachchor Görlitz e.V.“ gegründet. Er macht es sich zur Aufgabe, die Arbeit des Chores durch Mitgliedsbeiträge und Spenden verlässlich zu sichern. Dazu brauchen wir Ihr Engagement. Helfen Sie auf dem Weg in die Zukunft des Bachchores durch Ihre Mitgliedschaft im Verein oder durch Ihre Spende! mehr erfahren …