Die „Kirchliche Stiftung Evangelisches Schlesien“ wurde 2005 durch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Gemeinschaft evangelischer Schlesier e. V. und den Verein für Schlesische
Kirchengeschichte e. V. gegründet.
Die „geistige Tradition des evangelischen Schlesien“ ist nicht Vergangenheit und viel mehr als nur gemeinsames europäisches Kulturerbe. Sie ist Teil der Wurzel des heutigen Europas, eine Kraft für die Gegenwart und Zukunft Europas – im Sinn der Aussage von Helmut Kohl auf der Frankfurter Buchmesse 1989: „Allen Europäern sind die gleichen geistigen Wurzeln gemeinsam. Aus dem Bewusstsein für diese gemeinsamen Ursprünge entstand die europäische Idee. Sie lässt sich nicht verstehen und vollziehen ohne das für uns gültige Wertesystem, das durch Christentum und Aufklärung geprägt wurde… Die einigende Kraft dieses kulturellen Erbes darf nicht vergehen.“
In diesem europäischen Sinn will die Kirchliche Stiftung Evangelisches Schlesien die geistige Tradition des evangelischen Schlesien bewahren, vermitteln und weiterführen. Sie hat sich zur Aufgabe gesetzt, gedruckte und handschriftliche Zeugnisse evangelisch-schlesischer Herkunft zu sammeln, zu erschließen und zugänglich zu machen. Sie wird Tagungen, Exkursionen und Ausstellungen durchführen sowie kirchengeschichtliche Forschung unterstützen und betreiben. Vorgesehen ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen.
Die Intention der Stiftung spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Stiftungsrates wider. Ihm gehören die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen, die Schlesische evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Tschechien, die Gemeinschaft evangelischer Schlesier e. V., der Verein für Schlesische Kirchengeschichte e. V. und die Stiftung Schlesisches Museum zu Görlitz an.