Ev. Kirchengemeinde Lauta Werk

Mit dem Bau der Aluminiumhütte erfolgte der Aufbau einer Barackensiedlung östlich des Dorfes und südlich des Betriebes. Massive Wohnungen für die Belegschaft – Verwaltung und Arbeiter – entstanden ab 1917 durch den Aufbau der nördlich des Werkes gelegenen Gartenstadt Lauta-Nord. Die Gesamtplanung für die Gartenstadt erarbeitete der Chefarchitekt der Vereinigte Aluminiumwerke AG, Clemens Simon. Unterstützt wurde er zeitweilig durch seinen Bruder, dem Architekten Stephan Simon. Der Entscheidung über die Errichtung der Gartenstadt und von Beamtenvillen nördlich des künftigen Betriebes sollen Windbeobachtungen mit dem Ergebnis vorausgegangen sein, dass der Wind überwiegend in Richtung Süden wehe. Der von der Produktion ausgehende Industriestaub den Norden deshalb nicht belasten werde. Das erwies sich jedoch als Irrtum. Der Staub aus den Schornsteinen der Tonerdefabrik, der Aluminiumhütte und des Kraftwerks und von den im Nordbereich des Betriebes angelegten Bauxithalden ging überwiegend in Lauta-Nord nieder.

Ende 1918 waren die ersten Villen und Wohnhäuser in Nord fertig. In sie zogen Direktoren, Meister und Angestellte des Lautawerkes. Die Arbeiterwohnungen wurden später bezugsfertig. Dabei handelte es sich um Siedlungshäuser mit einer Ausstattung der gehobenen Klasse: u. a. Wohnküche, Bad, Garten, Stall für die Kleintierhaltung. In der 1. Ausbaustufe entstanden zugleich ein Gasthaus, eine Großmetzgerei und eine Großbäckerei. Entwürfe für den Bau der Metzgerei sowie für ein Konzerthaus am Markt der Gartenstadt erarbeitete der Münchener Architekt Theodor Fischer. Die Großbäckerei nahm am 1. Juli 1919 den Betrieb auf. Im Dezember 1924 wurde die evangelische Stadtkirche am Anger den Gläubigen übergeben und 1926 die einen knappen Kilometer in westlicher Richtung gelegene katholische St.-Josefs-Kirche. 1928 entstand die Gartenstadt Erika nach Entwürfen des Architekten Ewald Kleffel.