Vorstellung des LEADER-Kooperationsprojekt „Himmlisch Urlauben in der Oberlausitz“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden
Auf der Tagung „Kirche im Tourismus“ stellten die beiden LAGn „Östliche Oberlausitz“ und „Naturpark Zittauer Gebirge“ mit den beiden beteiligten Kirchenkreisen aus zwei Landeskirchen das Kooperationsprojekt vor
Bodenhaftung für „Himmlisch Urlauben (in der Oberlausitz)“
Am Rande der großartig – auf nichtkirchlichem Terrain – organisierten 4. Fachtagung Kirche im Tourismus („Räume-Wege-Zeiten“, 6. Februar 2020, Hygienemuseum Dresden) trafen sich Teilnehmer aus der Sächsischen, der Berlin-Brandenburg-schlesischen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, um von den vielen guten Ideen, Absichten und Praxisbeispielen einer zukunftsweisenden weitere Gestalt zu verleihen.
„Himmlisch Urlauben“ ist eine Idee aus Österreich – wie schwindenden Mitgliederzahlen und „überschüssigen“ kirchlichen Gebäuden begegnet werden kann: Nicht alles einfach „loswerden“, sondern losgehen und nach Partnern gerade im nichtkirchlichen Bereich suchen. Das verpflichtet und ermöglicht, die eigenen wichtigen Basics des christlichen Glaubens verständlich in die Welt zu sagen, ohne sie der Beliebigkeit preis zu geben. Gleichzeitig kann auch verhindert werden, dass christliche Kirche – nicht nur als Kultur- und Bildungsträger – sehenden Auges weiter in Vergessenheit gerät.
Die große Vision der Kirche-im-Tourismus-Macher heißt:
– Deutschlandweit und damit landeskirchen- und bundesland-übergreifend Pfarrhäuser und andere kirchliche Gebäude sowohl einer touristischen Nutzung (Pilgerherbergen, Ferienwohnung, Familientreffpunkte …) als auch dem noch vorhandenen oder sich neu formierendem Gemeindeleben zur Verfügung zu stellen.
– Kooperationen mit nichtkirchlichen
Gremien, die „Sprachlehrgänge“ und „Dolmetscher“ verlangen, die
Einschnitte und Abgaben fordern. Die allerdings auch neue
Beteiligungsmöglichkeiten und beiderseits neue „Absatzmärkte“ schenken.
Kirchen sind mit ihren Räumen, Menschen und Geschichten per se
touristisch von höchstem Interesse. Sie bleiben darüber hinaus außer zu
Gottesdiensten, Gemeinde- u. Kulturveranstaltungen oft ungenutzt und
sind gerade im ländlichen Raum besondere Orte. Sie sind wie geschaffen
für den wachsenden Slow-Tourism, der auf Langsamkeit und Nachhaltigkeit,
Sinnhaftigkeit, Sinnlichkeit und Spiritualität zielt.
Zur Umsetzung solcher Projekte sind fantasievolle Kooperationen nötig und möglich. Das verkörperten am Fachtag die Vertreter der LEADER-Gebiete Zittauer Gebirge und Östliche Oberlausitz (ländliche EU-Förderstrukturen) und die Vertreter der Landeskirchen EVLKS und EKBO bzw. einiger Kirchengemeinden. Sie stellten das gemeinsame Projekt ihrer bis Juni 2020 zu erarbeitenden Machbarkeitsstudie vor. Interessant dürfte das Ergebnis schon allein deshalb werden, weil etwa zur selben Zeit in der Nordkirche eine vergleichbare Studie vorgestellt werden kann.
Wenn der Himmel also mitspielt und nicht nur die ersten Kirchengebäude Offene Kirchen sind, sondern sich auch die ersten Körperschaften einander mehr öffnen … dann wird recht bald nicht nur himmlisches Urlauben möglich sein.
Andreas Fünfstück
Näheres findes Sie auch unter: www.oestliche-oberlausitz.de/aktuelles/