Die Schlesische Kirche
Die Vergegenwärtigung dieser Geschichte zeigt Höhen und Tiefen im Leben einer Kirche, die in besonderer Weise unter der Gegenreformation zu leiden hatte; in der die Mystik, aber auch der Rationalismus zu starken Auswirkungen gekommen sind; in der Kampf und Leiden für das Bekenntnis, aber auch die Neigung zu Separatismus und Einzelgängertum ebenso anzutreffen sind wie ein besonderes Blühen der Kirchenlieddichtung, des Kirchengesanges, des Kirchenbaus mit seinen besonderen Bauformen wie den Grenz-, Zufluchts-, Friedenskirchen, Gnadenkirchen und den Bethäusern und Bethauskirchen, die nur in Schlesien anzutreffen sind, des Schulwesens und vom 19. Jahrhundert an auch der Diakonie.
Die Vereinsvorsitzenden
1882 – 1899, David Erdmann, D. Generalsuperintendent, Breslau
1900 – 1927, Franklin Arnold, D. Dr. Universitätsprofessor, Breslau
1927 – 1944, Martin Schian, D. Dr., Universitätsprofessor und Generalsuperintendent, Breslau
1953 – 1957, Hellmut Eberlein, Dr. theol., Pfarrer, Lorch/Württemberg
1959 – 1982, Gerhard Hultsch, Dr. theol. Dr. phil., Oberstudienrat und Kirchenrat, Wertheim/Main
1982 – 1984, Werner Laug, Dr. theol., Pfarrer, Backnang
1984 – 1990, Reinhard Hausmann, Pfarrer, Altfeld
1990 – 2011, Christian-Erdmann Schott, Dr. theol., Pfarrer, Mainz
2011 – 2022 , Thomas Koppehl, Dr. theol., Superintendent, Niesky
2022 – laufend, Hans-Wilhelm Pietz, Dr. theol., Pfarrer i. R., Görlitz
Vereinsnachrichten
Die Jahrestagung 2024 des Vereins für Schlesische Kirchengeschichte fand vom 3. bis 6. September 2024 in Cieszyn/Teschen PL (Hotel Liburnia) statt.
Den Flyer finden Sie hier.
Eindrücke von der Jahrestagung 2024 des Vereins für Schlesische Kirchengeschichte
Was Schlesien als Brückenregion in Europa bedeutet, und welchen Beitrag dazu evangelische Gemeinden im Wirken und Erleiden geleistet haben und leisten, lässt sich besonders eindrücklich im Teschener Land erfahren. Durch Generationen hindurch trafen hier die Prägungen aus der k. und k. Monarchie, aus Polen, aus tschechischen, slowakischen sowie deutschen Lebenszusammenhängen aufeinander. Dabei haben gerade die Protestanten mit ihrem Eingehen auf die Verkündigung in der Sprache des Volkes viel zur Profilierung der je eigenen Identität und Kultur beigetragen. In einer wechselvollen Geschichte hat der evangelische Glaube hier Verbindungen geschaffen und erhalten, aber auch Unterschiede und Abgrenzungen markiert und schmerzhaft zu spüren bekommen.
Heute ist die Stadt Teschen/Cieszyn/Český Těšín als geteilte Stadt ein Verbindungsort: Zu beiden Seiten der Olsa zeigen sich die Entwicklungen der Region im Rahmen der Europäischen Union am Stadtbild, in der Wirtschaft und in der Bewältigung von Altlasten. Zu einer verstehenden Betrachtung der Geschichte des Teschener Schlesien halfen im Rahmen der Jahrestagung 2024 des Vereins für Schlesische Kirchengeschichte vom 3. bis 5. September die Vorträge von Robert Luft (München), Karl Schwarz (Wien), Miroslav Danys (Teschen) und Daniel Spratek (Prag). Die zur Tagung gehörenden Besichtigungen und Begegnungen in Cieszyn, Dzięgielów und Bielsko-Biała sowie in Český Těšín, Karviná und Orlová zeigten den gut 30 Teilnehmenden, mit welchem Glaubensmut und mit welchen Aktivitäten die Evangelischen heute im Teschener Land präsent sind. Umso deutlicher bewegen uns jetzt die Anstrengungen der Gemeinden vor Ort, den Folgen des September-Hochwassers standzuhalten und bei der Aufbauarbeit hilfreich zu sein.
Organe
Vorstand:
Vorsitzender: Pfarrer i. R. Dr. Hans-Wilhelm Pietz, Görlitz
Stellvertretende Vorsitzende: Professor Dr. Dorothea Wendebourg, Berlin
Schatzmeister: Pfarrer Christoph Hanke, Straupitz
Beisitzer: Pfarrer Gottfried Heyn, Hannover
Dr. Ulrich Schmilewski, Karlstadt/Main
Marcus König, Berlin