Es gibt schönes Spielzeug: Aus Holz. Aus Papier. Aus Plastik.
Zum Spielen. Zum Vergessen. Zum Wegwerfen. Teures Spielzeug. Und solches, das man einfach finden kann, z.B. in der Natur. Oder, das man einfach basteln kann.
Pädagogisches Profil
Kinder lernen in den ersten Lebensjahren besonders intensiv, wenn sie Freude am Tun haben und ihnen ein großes und anregendes Entdeckungsfeld zur Verfügung steht. Wir möchten den Kindern zusätzlich eine Umgebung bieten, die zulässt, dass sie ausprobieren, entdecken und in der sie um-fangreiche Erfahrungen sammeln können. So lernen sie mit allen Sinnen, wie die Welt funktioniert.
Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, haben wir Bereiche ge-schaffen, die den Kindern Gelegenheit zur Ruhe und Entspannung, zur Bewegung, zum kreativen Gestalten, zum Entdecken, Forschen, Experimentieren und zum Rollenspiel bieten. Diese Grup-penübergreifende, offene Arbeit ist mehr als ein pädagogisches Konzept und erst recht mehr als ein verändertes Raumkonzept. Es handelt sich um eine Grundeinstellung zum Zusammenleben – speziell in der Arbeit mit Kindern.
Offene Arbeit bedeutet für uns vor allem: ins Offene denken, Anderes als das Gewohnte für mög-lich halten, offen für neue Blickwinkel und Perspektiven sein, für Umdenken und „Umhandeln“.
Zentrales Ziel ist es, das Streben der Kinder nach Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu unterstützen, ihnen alle denkbaren Chancen einzuräumen, sich in der Gemeinschaft wohl zu füh-len, sich nützlich zu machen und wirksam zu sein. Wir möchten Erfahrungsräume schaffen, in de-nen geübt werden und zunehmend gelingen kann, Handlungsspielräume auszudehnen und sie in Abstimmung mit anderen Menschen verantwortlich zu nutzen.
Ziel unserer Arbeit ist es außerdem, jedem Kind zu helfen, Basiskompetenzen für ein selbstbe-stimmtes Leben zu erwerben. Dazu nutzen wir unter anderem auch den situationsorientierten An-satz. Das Kind steht dabei im Mittelpunkt. Ausgangspunkt dieses Ansatzes sind immer die Bedürf-nisse der Kinder. Impulse der Kinder werden aufgegriffen, um auf diese Weise die Entwicklung der Kinder zu fördern. Aus aktuellen Situationen und guter Beobachtung heraus entwickeln die Erzieherinnen geeignete Projekte für die Kinder. Dabei werden Spielfähigkeit und Kreativität als kindeigene, lebensnotwendige Ausdrucks-, Erfahrungs- und Erlebniswelten verstärkt aufgebaut.
Wir sind gewiss, dass Kinder eine Menge erfahren und lernen, selbst wenn sie dies nicht immer vorzeigbar nach Hause tragen. Wir arbeiten bewusst mit einer Altersmischung von drei bis zehn Jahren. So erleben sich die Kinder als groß, mal klein, mal stark, mal helfend, mal Hilfe suchend. Diese Erfahrungen sind die Grundlage zu gegenseitigem Verständnis und verantwortlichem Handeln (soziale Kompetenz).
Eine weitere Grundlage für unsere pädagogische Arbeit ist der sächsische Bildungsplan. Er gibt mit der Auflistung von sechs Bildungsbereichen in klarer Weise die Rangfolge unseres Handelns vor: Zuerst der somatische Bildungsbereich, der unter dem Leitgedanken des Wohlbefindens steht. Es folgen die Bereiche soziale Bildung unter dem Leitgedanken der Partizipation, die kommunikative Bildung unter dem Leitgedanken des Dialogs, die ästhetische Bildung unter dem Leitgedanken des Wahrnehmens, die naturwissenschaftliche Bildung unter dem Leitgedanken des Entdeckens, die mathematische Bildung unter dem Leitgedanken des Ordnens und die religiöse Grunderfahrung und Werteentwicklung unter dem Leitgedanken des Vertrauens.
Frühstücksprojekt
Gesundes Genießen will gelernt sein
Unter diesem Motto bieten wir jedem Kind zum Frühstück die gleiche Auswahl an gesundem und abwechslungsreichem Essen und Trinken an. Das gemeinsame Tun regt alle Sinne an (Neues Ausprobieren, Kombinieren, Dekorieren), baut Vorbehalte ab und übt die Feinmotorik.
In der Gemeinschaft schmeckt es erwiesenermaßen besser und es fällt den Kindern leichter, gesunde oder einfach unbekannte Sachen zu probieren, wenn die anderen (besonders der „Anführer“) davon isst.
Das Einbeziehen der Kinder in die Essensplanung sorgt für mehr Wissen und Eigenverantwortung der Kinder beim Thema Ernährung.
Ablauf
Jeden Morgen steht das Frühstücksbuffet ab 6:30 Uhr zur Verfügung. Die Kinder, die schon im Frühdienst da sind, bereiten mit dem jeweiligen Erwachsenen das Buffet gemeinsam vor. Jedes Kind nimmt sich einen Teller und stellt sich sein persönliches Frühstück aus dem jeweiligen Tagesangebot zusammen.Am Tisch darf sich jedes Kind sein Brot selbst schmieren oder belegen und nach Beleiben dekorieren.Jedes Kind darf selbst entscheiden wieviel, was und wie lange es essen möchte und mit wem es gemeinsam am Tisch sitzen möchte.
Montag ist Einkaufstag
Die Kinder schauen, was nachgekauft werden muss und verfassen (malen oder schreiben) mithilfe laminierter Fotokarten, wo alle Lebensmittel einzeln abgebildet sind, die neuen Einkaufslisten. Danach dürfen 6 Kinder mit dem Bollerwagen und einer Erzieherin Einkaufen gehen. Einmal in der Woche wird frisches Brot gebacken.
Unser Obst- und Gemüsegarten
Zunehmend wird der gerade angelegte Obst- und Gemüsegarten mit in das Frühstücksprojekt einfließen. Der eigene Anbau von Gesundem wie Gemüse, Kräutern und Beeren ist nicht nur spannend und lehrreich, es schmeckt natürlich auch viel besser!
Kosten
Das gemeinsame Frühstück ist fester Vertragsbestandteil für jedes Kind in unserer Einrichtung. Dadurch konnten die monatlichen Kosten auf 8 Euro pro Kind minimiert werden (für Frühstück und Vesper). Für unsere Hortkinder steht in den Ferien oder unterrichtsfreien Tagen dasselbe Angebot zur Verfügung und kann gegen ein Entgeld von 0,50 € eingekauft werden.
Spielzeugfreie Zeit im Kinderhaus
(Fast) alle Kinder wollen möglichst viel Spielzeug. Weil die anderen es haben. Weil es in der Werbung so schön bunt aussieht. Deshalb müssen Eltern es kaufen. Oder „Nein“ sagen. Denn Eltern wissen auch, dass es noch andere Möglichkeiten geben kann, zu schönem und sinnvollem Spielzeug zu kommen. Kinder können sich dies mit ihrem Mut und ihrer Fantasie aus vorgefundenen Materialien selbst basteln. Können es umbauen. Ergänzen. Tauschen. Und, obwohl es nichts kostet, ist es für sie wertvoll. Sie sind stolz darauf, weil sie es sich selbst ausgedacht und mühsam hergestellt haben.
Kinder im Kindergarten können schon eine ganze Menge – auch weil sie von ihren Eltern und uns Erziehern Aufmerksamkeit, Zuwendung, Anregung, Hilfen etc. bekommen haben. Doch viele Ideen waren vorgegeben, sei es in Form von Spielen, Bastelaufgaben und festen Spielregeln. Das hat geholfen, unsere Kinder sicher, mutig und kreativ zu machen und sie gefördert – aber manchmal vielleicht auch eingeengt.
Aus diesen Gründen schaffen wir Raum und Zeit für unsere Kinder und haben über die Sommerferien eine Spielzeugfreie Zeit im Kinderhaus.
Mit dem Wissen und Beisein der Kinder, wird sämtliches Spielmaterial weggeräumt. Das gibt den Kindern Frei-Raum, Spiel- Raum und viel Zeit, sich und andere kennen zu lernen.
Jetzt können neue Spiele erfunden und ausprobiert werden. Wir, die Erzieherinnen, helfen ihnen dabei, warten auf die Anregungen der Kinder, auf die wir dann verstärkt eingehen. Das einzelne Kind, die Gruppe und die Prozesse zu beobachten und zu begleiten sind dann unsere primären Aufgaben.
So schaffen wir bewusst eine neue Spielsituation, die für uns alle ungewohnt ist. Neben allen Information ist es wichtig, dass die Eltern Vertrauen in ihr Kind haben, aber auch in sich selbst und zu uns. In dieser Zeit sollen besonders der Mut, die Kommunikation, Kreativität und Fantasie gefördert werden, Dinge, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen für die Entwicklung von Selbst- Bewusstsein und Selbst-Vertrauen brauchen. Diese Eigenschaften können dazu beitragen, unsere Kinder zu stabilen Persönlichkeiten zu machen – so dass sie in der Lage sind bewusst „Ja“ und „Nein“ zu sagen, Gefährdungen zu erkennen und ihnen entgegenzutreten.
Unsere Angebote
Die Kinder werden für ihren eigenen Körper und dessen Bedürfnisse sensibilisiert und ermutigt, sich aktiv und selbstverantwortlich am Tagesablauf zu beteiligen. Sie dürfen ihr Tempo selbst bestimmen, um die Welt zu konstruieren, zu entdecken und sie sich zu erschließen. Dazu bieten wir unter anderem folgende Angebote:
- Morgenkreise
- Projekte
- Atelier, MAL-Ort, Nähstübchen, Schreibwerkstatt, Holzwerkstatt, Bauräume, Musizierzimmer, Entspannungsräume, Restaurant, Kinderküche, Rollenspielräume……
- Waldwoche
- Verkehrsgarten
- Matschstrecke
- Begegnungen mit Gästen
- Feriengestaltung
- Feste und Feiern im Jahreskreis
- Schulvorbereitung in Kooperation mit der Grundschule
- Spielzeugfreie Zeit im Sommer
- Unser Mittagessen mit frischem regionalen und Bio-Essen beziehen wir von der Obermühle in Görlitz.