Die Erlöserkirche Kunnerwitz
Die Erlöserkirche steht an der höchsten Stelle von Kunnerwitz und ist schon von weitem zu sehen. Zusammen mit der alten Pfarre und dem ehemaligen Kantorei-Schulgebäude (heute Dorfgemeinschaftshaus) bildet sie ein harmonisches Ensemble. Auffällig ist, dass die Kirche nicht – wie sonst üblich – nach Osten ausgerichtet ist. Der Architekt wollte, dass das Portal dem Dorf zugewandt ist. Auch die Wegeführung unterstreicht diese einladende Geste: Von der Dorfstraße führt ein kleiner Bogen direkt auf das Portal zu. An drei Seiten rahmen zwölf Linden den Kirchenbau.
Die Kirche wurde zwischen 1836 und 1839 im klassizistischen Stil nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Typisch ist die klare, einfache Form mit den zweigeschossigen Fenstern, die der Kirche ein besonderes Gepräge geben.
Der Innenraum erinnert an eine römische Basilika. Er besitzt eine flache Holzdecke und offene Rundbögen, die die Fenster aufnehmen. In den Jahren 1974 bis 1981 wurde die Kirche stark umgebaut: In Höhe der ersten Empore zog man eine Zwischendecke ein. So entstand ein niedrigerer Kirchenraum oben und darunter eine „Unterkirche“, die bis heute für Veranstaltungen genutzt wird.
Das große Buntglasfenster im Chorraum zeigt Christus als den Segnenden. Es wurde 1932 von der Zittauer Glasmalereiwerkstatt Richard Schlein geschaffen. Der Altartisch, die Kanzel und das Taufbecken sind schlicht und passen gut zusammen. Auf der Kanzel sind die vier Evangelisten dargestellt, über dem Altarraum wiederholen sich ihre Symbole.
Eine besondere Zierde erhielt die Kirche zum 100. Jubiläum: Der Kunnerwitzer Künstler Walter Rhaue malte damals die Emporen aus. Die Orgel, ein Werk der Firma Schuster aus Zittau, stammt aus dem Jahr 1915 und ersetzt ein älteres Instrument. Seit 1963 trägt die Kirche den Namen „Erlöserkirche“.
Hinter der Kirche liegt der Friedhof. Dort befindet sich auch eine kleine Kapelle. Auf dem Friedhof ruhen unter anderem Diakonissen aus dem Haus Salem in Klein-Biesnitz, die viele Jahre in der Oberlausitz im Dienst standen. Außerdem gibt es eine Kriegsgräberanlage.